Biografie
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1912
Adolf Luther wird am 25. April 1912 in Krefeld-Uerdingen geboren. Vom Vater, der in der Freizeit malt, erhält er Anregungen auf dem Gebiet der Malerei.
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1914
Umzug nach Essen-Karnap zu den Verwandten seiner Mutter. Der Vater wird in den Krieg eingezogen.
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1928-34
Luther verlässt die Schule in Essen-Karnap mit dem Zeugnis der mittleren Reife. Er tritt eine Lehrstelle in einem Architekturbüro an, die er jedoch im Zuge der wirtschaftlichen Rezession wieder aufgeben muss. Danach Ausbildung im Verwaltungsdienst der Stadt Essen, wo er in die Position eines Stadtinspektors aufrückt. Während der Schul- und Ausbildungszeit gelegentlich Zeichnungen und kleine Aquarelle. Widmet sich mit großem Interesse der Musik.
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1935
Luther belegt auf dem Witte-Konservatorium in Essen die Fächer Violine und Klavier. Er gibt das Studium jedoch wieder auf, da er sich nicht für begabt genug hält.
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1938
Meldung zum Wehrdienst. Im gleichen Jahr bewirbt er sich in Berlin um eine Sonderprüfung zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife und trägt sich danach in Köln für das Jurastudium ein.
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1939
Kriegsausbruch. Luther wird an die Westfront nach Frankreich eingezogen. Er nimmt den Aquarellkasten und einen Zeichenblock mit. Die ersten Zeichnungen und Aquarelle entstehen.
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1940/41
Während eines viermonatigen Sonderurlaubs legt Luther sein erstes Staatsexamen im Fach Jura an der Universität in Bonn ab. Danach Rückkehr zur Flak-Einheit in die Normandie. Die Verlegung seiner Einheit auf die Kanalinseln gibt ihm Gelegenheit, seine künstlerischen Studien zu vertiefen. Es entsteht der Wunsch Künstler zu werden.
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1942
Ende 1942 wird Luther nach Paris abkommandiert. Dort legt ihm ein verständnisvoller Vorgesetzter nahe, zu promovieren. Nach anfänglichem Sträuben, drei Kurzurlauben und einem halben Jahr schriftlicher Arbeit in Paris promoviert er in Bonn zum Dr. jur.. Zu dieser Zeit war der Entschluß, nach dem Kriegsende Maler zu werden, aber längst gefällt. (Heiner Stachelhaus, Monografie Luther, 1979)
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1943
Promotion in Bonn zum Dr. jur.
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1945
Kriegsende. Nach vier Wochen amerikanischer Gefangenschaf kehrt er nach Krefeld-Uerdingen zurück.
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1946
Teilnahme an einer Ausstellung niederrheinischer Künstler im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum mit dem Ölbild „Uerdinger Kirmes“. Die Malweise ist impressionistisch.
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1947
Referendariat am Oberlandesgericht Düsseldorf. Luther zeichnet und malt Szenen aus dem Gerichtsleben. Mit dem Bild „Das Gericht“ ist er in der Düsseldorfer Ausstellung „Künstlerbekenntnisse unserer Zeit“ vertreten. Luther fasst den Entschluss nicht eher wieder auszustellen, bis er eine künstlerische Darstellungsform gefunden hat, die den neuen Wirklichkeitsvorstellungen entspricht.
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1945-52
Auseinandersetzung mit der kubistischen Malerei Picassos.
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1953/54
Abstrakte Malerei. „Die Wahrheit steckt nicht in der Übereinstimmung mit der optischen Realität. Es gibt eine Welt hinter diesem Schein, die sich auch darstellen läßt. Ich werde einen Stil erfinden, der es mir ermöglicht, die jenseits der optischen Realität liegenden Wahrheiten darzustellen.“ (Luther, 1953)
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1955/56
Luther kündigt seine Stelle bei der Stadt Krefeld. Er wird Richter am Verwaltungsgericht in Minden und danach in Düsseldorf. Seine Hoffnung jetzt mehr Zeit für die künstlerische Arbeit zu haben, geht nicht in Erfüllung.
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1957
Entschließt sich, den Richterberuf aufzugeben und beantragt die Entlassung aus dem Staatsdienst.
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1957/58
Gestisch-informelle Malerei. Luther sucht im Wege einer gestisch-informellen Malerei traditionelle Tafelbildstrukturen zu überwinden. Das Scheitern dieses Experiments löst eine tiefe künstlerische Krise bei ihm aus.
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1958
Nach einer Spanienreise versucht er mit der flächigen und pastosen Malerei der Farbfeldbilder einen künstlerischen Neuanfang.
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1959
Es entstehen pastose, zunächst farbige, dann ausschließlich schwarze Materiebilder, deren reliefhafte, stark zerklüftete Oberfläche in den Raum hineinragt.
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1960
Erste Einzelausstellungen mit Materiebildern im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum und in der Londoner Drian Gallery.
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1961
Entmaterialisierungen. Destruktion verschiedener Materialien und Assemblagen. Zerschlagen von Glasflaschen.
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1962
Entstehung der ersten Lichtobjekte „Lichtschleusen“ aus Glasbruchstücken.
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1963
Brillenglas- und Linsenobjekte.
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1964
Verwendung von konkav gewölbten Hohlspiegeln, die umgekehrte Vorbilder in den Raum projizieren.
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1968
Erster „Focussierender Raum“. Eine Installation, bei der mehrere Hohlspiegel auf dem Boden liegen. Sie werden von oben durch Scheinwerfer beleuchtet. In dem Moment, da Rauch in die Lichtkegel dringt, werden die Brennpunkte sichtbar.
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1970
Entstehung der ersten Laserobjekte.
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1971
Die Hohlspiegelobjekte werden zunehmend integraler Bestandteil der Architektur. Integration, Sphärische Hohlspiegelwand, Schloß Nordkirchen, Vorhalle des Neubaus.
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1972
Integration, Sphärisches Hohlspiegelobjekt Olympia, Eingangszone der Sporthalle München, Olympiastadion.
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1976
Mondprojekt – Festival 2000. Dieser Entwurf sieht vor, interstellares, kosmisches Licht in der Nacht zur Jahrtausendwende von einem Satelliten aufzufangen und auf die Nachtseite des Mondes zu projizieren.
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1977
Bühnenbild zu Tristan und Isolde, Städtische Oper, Frankfurt.
Adolf Luther ist in Uerdingen geboren und aufgewachsen. An seinem 65.Geburtstag überraschten ihn Freunde mit der Enthüllung einer Gedenktafel, die sie an seinem Geburtshaus angebracht haben. „In diesem Hause erblickte Adolf Luther am 25.04.1912 das Licht“ stand dort für jedermann deutlich zu lesen.
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1978
Integration, Hohlspiegelobjekt für das Deckengewölbe der Tonhalle Düsseldorf.
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1979
Verleihung des Professorentitels durch das Land Nordrhein-Westfalen.
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1982
Verleihung des Thorn-Prikker-Kunstpreises durch den Krefelder Oberbürgermeister Dieter Pützhofen am 22. April 1982
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1989
Luther wird mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Gründung der Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld.
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1990
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Krefeld. Adolf Luther ist am 20. September 1990 in Krefeld gestorben.
Die Adolf-Luther-Stiftung
wurde 1989 von dem Krefelder Licht- und Objektkünstler Adolf Luther (1912-1990) errichtet und 1990 als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts vom Land NRW anerkannt.